Warum Kinderkunst zeitlos ist
Eine Kinderzeichnung erzählt nicht nur, was zu sehen ist – sie erzählt, wie ein Kind die Welt gerade erlebt. Die ersten Kreise sind oft Gesichter: „Hier bin ich“. Später werden Linien zu Wegen, zu Häusern, zu Tieren. In diesen Spuren liegt Entwicklung – aber auch Beziehung: Wer mit einem Kind über sein Bild spricht, erfährt, was berührt, was bewegt, was wichtig ist. Jahre später spüren wir beim Blick auf diese Bilder: Hier standen wir gemeinsam an einem Anfang.
Zeitlos wird Kinderkunst, wenn sie gut bewahrt wird. Nicht als Archiv von „Werken“, sondern als lebendige Sammlung von Momenten. Wer zu einer Zeichnung eine kleine Geschichte notiert – „gemalt nach dem ersten Schnee“ – verankert Erinnerung doppelt: im Bild und im Erzählen. Das macht aus Papier ein Symbol, das lange trägt.